Faszien – das „endlose Netz“ innerhalb unseres Körpers
Faszien auch Bindegewebe genannt, besteht zu einem hohen Anteil aus gebundenem Wasser. Weitere Bestandteile sind u.a. kollagene Faserstoffe, Elastin, Zuckereiweißmoleküle.
Unser Körper ist überall von Bindegewebe durchzogen. Als Fasziennetz umhüllt es praktisch alle Strukturen wie z.B. Muskeln, Knochen, Organe, Blutgefäße, Nerven und verbindet gleichzeitig alles miteinander. Es bildet Sehnen und Bänder, hält Organe an ihrem Platz, ermöglicht Verschieblichkeit der Strukturen zueinander, formt und stützt so den gesamten Körper. Ida Rolf nannte es schon früh das „Organ der Form“.
Neueste Forschung zeigt, dass tiefe Faszien auch als eine Art Sinnesorgan verstanden werden können, welches an der Selbstwahrnehmung des Körpers beteiligt ist. Diese nennt sich auch Propriozeption. Faszien enthalten zahlreiche sensorischen Rezeptoren. Der Körper erhält durch sie z.B. Informationen über mechanische und chemische Reize sowie Temperaturschwankungen.
Daneben befinden sich hier viele Nervenenden peripherer Nerven und somit eine grosse Anzahl potentieller Schmerzrezeptoren. Diese reagieren auf Verletzungen der tiefen Faszien. So sind diese in den Fokus der Behandlung von Schmerzsymptomatiken gelangt.
Faszien haben wesentlichen Anteil u. a. an der Kraftübertragung der Muskeln, sorgen für Sprungkraft und dienen dabei als Energiespeicher. Sie sind veränderbar und passen sich ständig den Gegebenheiten des Körpers an. Außerdem stehen sie direkt mit dem Lymphgewebe in Kontakt.
Dadurch, dass Faszien ein allgegenwärtiges, verknüpftes Netz im Körper darstellen, können wir über sie indirekt Einfluss auf die mit ihnen verbundenen Körpersysteme nehmen.
Manuelle Techniken, die mit Druck arbeiten (feinst bis tiefgreifend) wirken gezielt verändernd, entspannend und balancierend auf Faszien ein. Indirekt kann man auf diese Weise den gesamten Organismus erreichen.
Informationen zum Thema Faszien:
Fasciaresearch
Forschung Rolfing / Strukturelle Integration